Unter dem Titel „Ein Lehrer für mich allein“ publizierte die ZEIT einen Artikel von Fritz Breithaupt über die seines Erachtens unvermeidbaren „dramatischen Veränderungen des Lernens“ durch Computerprogramme und Sprachsysteme. Man sollte solche Artikel aufmerksam lesen, weil sich dabei exakt jene Denkstrukturen offenbaren, vor denen EU-Präsident Martin Schulz als technologischem Totalitarismus warnt.
Das Lernen werde sich dramatisch ändern, schreibt Fritz Breithaupt, Professor für Germanistik an der Indiana University in Bloomington (ZEIT Nr. 5, Januar 2016). Maßgeschneiderte Computerprogramme würden den herkömmlichen Unterricht ersetzen. Der persönliche Lehrer und der primäre Gesprächspartner werde ein Computer sein, die Stimme des Computers das neue Über-Ich. Rechner bzw. Softwareprogramme und synthetische Stimmen würden zum Lehrer, Partner, Ratgeber und lebenslangen Begleiter. Computer beobachten per Videokamera und Sprachaufzeichnung ihre Schülerinnen und Schüler und sprechen mit ihnen, geben ihnen die Schulaufgaben, motivieren, loben und helfen, wenn etwas nicht funktioniert. Das sei keine Science-fiction, sondern Deutschland 2036.
Diese Systeme wären nicht nur intelligent, sondern könnten auch Emotionen erkennen und entsprechend reagieren. Für jede Schülerin und jeden Schüler gäbe es maßgeschneiderte (algorithmisch berechnete) Angebote, die exakt auf das Leistungsvermögen zugeschnitten seien. Und wie ein guter Coach oder Trainer bringe die Software jeden Probanden bis zur maximalen Leistung. Breithaupt nennt das „Individualerziehung“ durch Softwaresysteme. Die Revolution liege in der Mischung als Algorithmen und computerisierter Spracherkennung. Die Systeme seien einsatzbereit.
„Um diese Stimme als intelligenten persönlichen Assistenten für die Bildung anzuwenden, fehlt nur noch der große Freilandversuch, in dem das System sich selbst verbessern kann.“ (Breithaupt, 2016)
Der ganze Beitrag (7 Seiten mit Quellen) als PDF: Die Demaskierung des Digitalen durch ihre Propheten