Die Einrichtung und Einsetzung von Hochschulräten war eine Forderung der Privatwirtschaft als Teil der Bologna–Reform, federführend initiiert und vorgetragen vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) der Bertelsmann–Stiftung und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.
„Das Problem bei der häufig ungeprüften Übernahme von Managementinstrumenten aus der Wirtschaft ist, dass sie vielleicht für die am Modell der Fließbandproduktion orientierten und auf den Ausstoß standardisierter Produkte geeichten Unternehmen Sinn machen mögen, dass sie aber für die Steuerung der Arbeit an den Universitäten nicht selten ungeeignet sind. “ (Kühl, Mythos, 2011)
Diese Erkenntnis kommt zwar schmerzhaft spät, weil unter dem Schlagwort der „Bologna–Reform“ massiv in Hochschulstrukturen und die Autonomie der Selbstverwaltungsgremien eingegriffen wurde. Wer aber nicht der „TINA“–Fraktion (There is no alternative) angehört und die Behauptung der „Unumkehrbarkeit von Prozessen“ als nicht demokratisch und damit indiskutabel ablehnt, wird zwar das Scheitern der Bologna–Reform in fast allen wesentlichen Punkten konstatieren (siehe exemplarisch Nieda–Rümelin, Scheitern, 2009), gleichzeitig aber aktiv an der Re–Demokratisierung der Hochschulen arbeiten.
Der gesamte Beitrag (11 Seiten) mit Quellen als PDF: Räte in Aufruhr. Beraten sollen beraten