Gütersloher Bildungsk(l)ick

CHE empfiehlt Standardisierung der Hochschullehre durch Digitalisierung

Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) konstatierte im Oktober 2013, die „Potentiale der Digitalisierung“ an deutschen Hochschulen seien noch nicht ausgeschöpft. Empfohlen wird in diesem Arbeitspapier die Standardisierung von Lehrinhalten und -veranstaltungen durch den Einsatz von MOOC (Massive Open Online Courses) und optional die Privatisierung der Produktion dieser Lehrmedien. Gefordert wird darüber hinaus die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen, um „digitale Bildungsangebote“ bei der Vergabe von ECTS-Punkten und Zertifikaten den öffentlichen Bildungseinrichtungen gleichzustellen. Was hingegen fehlt, sind belastbare Argumente, warum MOOC in Deutschland sinnvoll einzusetzen wären.

Eines kann man Jörg Dräger, Geschäftsführer des CHE, nicht vorwerfen: dass er mit seinen „Empfehlungen“ zum Umbau der Hochschulen hinter dem Berg hielte. Im CHE-Arbeitspapier 174: „Die digitale (R)evolution? – Chancen und Risiken der Digitalisierung der akademischen Lehre“ wird, mit Blick auf den Hype der Online-Kurse und Online-Universitäten in den USA, die Standardisierung der Lehrinhalte durch Digitalisierung propagiert (zunächst für Grundlagen- oder Einführungskurse). Die angeführten Gründe sind die erwartbaren: Kosteneinsparungen und Effizienz, neben vollständiger Kontrolle und Steuerung der Lehr-/Lernprozesse durch Digitaltechnik. Zwar bestünde in Deutschland kein entsprechender Handlungsdruck zur Digitalisierung der Lehre wie in den USA, wo die Studiengebühren explodierten. Auch seien in Deutschland Hochschulen flächendeckend und, anders als in Schwellenländern, ausreichend vorhanden. Aber die „organisatorischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen“ stünden einer „revolutionären Entwicklung und Integration digitaler Bildungsangebote in den deutschen Hochschulen noch im Wege.“

Doch nirgends im ganzen Arbeitspapier wird argumentativ entschlüsselt, welche „revolutionären Potentiale“ für die Lehre und das Lernen inhaltlich und methodisch durch „digitale Bildungsangebote“ zu erwarten seien.

Der ganze Beitrag als PDF: Lankau: Gütersloher Bildungsk(l)ick

Das CHE-Papier zum Download: Die digitale (R)evolution?